Irgendwann musste das sein! Der Zugang zu einem eigenen Fotostudio. So ein Unterfangen ist ja nicht ganz so einfach, insbesondere wenn man die Kosten einigermaßen in Griff behalten will. Aber dennoch, die Idee in die Tat umzusetzen ist sicherlich eines der Highlights eines Fotografen. Der Zufall machte es möglich, dass gleich in meiner Nähe ein Lagerraum frei wurde, in dessen Fenster auch noch der Hinweis „zu vermieten“ samt Telefonnummer hing.
Die erste Besichtigung des Raumes machte Lust auf mehr. Ansprechende Größe, von ca. 10×10 m, eine Deckenhöhe von 3,30 m, kleiner Waschraum und WC sowie eine separate Ecke, die als Lager herhalten kann. Toll!
Recht schnell konnte ich einige Fotografen aus unserem Raum dafür begeistern, diesen Raum doch für die Fotografie der besonderen Art zu nutzen. Die Miete wird gemeinsam getragen, den Ausbau machten wir unter Eigenregie ebenfalls gemeinsam und haben damit einen unbegrenzt nutzbaren Raum für Portrait-Shootings zur Verfügung.
Und so ist es nun. Unser Studio ist ausgestattet mit einer Bühne, auf der klassische Portrait-Shootings stattfinden können. Ein Hintergrundsystem, mit Hintergründen in Weiß, Schwarz, Grau und Braun steht zur Verfügung. Inzwischen haben wir 3 Blitzköpfe von Godox (per Funk steuerbar) und große Lichtformer (2 Striplights 40×180 cm und eine Softbox mit Durchmesser 150 cm) zur Verfügung. Wenn das nicht reicht, können wir mit weiteren 5 kleinen Blitzköpfen das Setup mehr aus ausleuchten. Stative gibt es in ausreichender Menge, dazu auch 2 Galgenstative. Die Entfernung des Fotografen zum Modell kann locker 9 m (in der Diagonalen noch mehr) betragen. Ganzkörperaufnahmen mit ca. 100 mm Brennweite im Vollformat sind somit kein Problem.
Nach der Aufbauzeit ist das Studio nun einsatzbereit. Die beiden Wände, in denen sich Fenster befinden sind komplett mit Molton-Stoff zugehängt, sodass wir das Licht komplett aussperren konnten. Das klassische Portrait wird somit ausschließlich durch die Lichtsetzung erzeugt. Es steht aber jedem Fotografen frei, den nur eingehängten Molton abzunehmen und eine ca. 4 m Fensterfront für eine Available Light Session zu nutzen. Das in einem bewusst nicht „schönrenovierten“ Raum gibt uns die Möglichkeit für Portraits mit LostPlace-Charakter.
Die ersten Shootings und ein Workshop haben gezeigt, dass in diesem Studio tolle Ergebnisse erzeugt werden können und das Studio Fotograf wie Modell einen riesen Spaß bereitet.
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