Corona zum Trotz (oder gerade deswegen), eine Fotoreise musste endlich mal wieder sein. Diesmal sollte es in die Sächsische Schweiz gehen. Eine Gegend, die in Deutschland bekannt ist für wunderbare Landschaften, tolle Städte mit vielen fotografischen Herausforderungen. Fotografenherz, was willst Du mehr!
Anfahrt nach Dresden im September 2020 bei bestem Wetter. Eine Ferienwohnung in der Dresdener Neustadt bot sich als Stützpunkt für die kommenden Tage bestens an. Natürlich habe ich im Vorfeld eine Planung für die kommenden Tage erstellt, damit die fotografischen Vorhaben nicht im operativen Chaos untergingen. Im Ferienappartement angekommen, ging es gleich für eine abendliche Fototour zu Fuß in die Altstadt. Am Goldenen Reiter vorbei, über die Augustusbrücke kommt man direkt in die Altstadt und hier gleich der erste Punkt für eine atemberaubende Sicht auf die Frauenkirche.
Rechts durch das Tor mit den finsteren Gestalten und danach gleich links kommt man in den Stallhof. Gerne gehen die Touristen an diesem fotografischen Leckerbissen vorbei. Der Arkadengang bietet ein klassisches Fotomotiv.
Klar, der Stallhof ist schon ein tolle Ansicht zum Fotografieren. Hier sollte der Fotograf die Komfortlage verlassen und durchaus auch mal liegend auf dem Boden die Ansicht verewigen. Eine nachtäglich Bearbeitung (in meinem Fall kam mir eine HighKey-Ausarbeitung spontan in den Sinn) macht aus diesem Motiv eine individuelle Ansicht.
Durch die Altstadt schlendernd gibt es genügend Fotomotive, die jedem Fotografen selber überlassen sein sollten. Last Euch treiben und inspirieren. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht immer nur die klassischen Postkartenmotive in Frontalansichten ablichtet. Es gibt genügend Dinge, die abseits des Mainstreams fotografiert werden können. Nehmt Motive in den Vordergrund, stellt sie vom Hintergrund frei, sucht Detailansichten oder grafische Motive.
Danach geht es zum eigentlichen Highlight einer Dresden-Tour. Die Fotografie von der Carolabrücke bei Nacht. Es ist kein großes Problem, dort einen guten Aussichtspunkt auf die Stadt zu finden. Ein Stativ ist natürlich Pflicht, um die Langzeitbelichtung sauber auszuführen. Mitunter ist es etwas ärgerlich, wenn die Straßenbahn über die Brücke donnert und das ganze Bauwerk zum Schwingen bringt. Das sollte man berücksichtigen und einen Zeitraum finden, in dem die Verwacklungen auf der Brücke gering bleiben. Ich mache immer den Fehler viel zu früh mit dem Fotografieren zu beginnen, was allerdings kein Problem ist, wenn man lang genug stehen bleibt und die langsam heller werdende Beleuchtung der Bauwerke ein immer interessanteres Lichtspiel auf die Altstadt wirft. Dann sollte man fotografieren! Auch wenn es unkonventionell ist, ein Teleobjektiv für Detailansichten der einzelnen Bauwerke ist immer dabei und gibt einem die Möglichkeit, in den Motiven zu variieren.
Eine weitere interessante Ansicht bietet sich, wenn man direkt über die Carolabrücke ans andere Elebufer geht, um von dort aus auch nochmal die Altstadt ins Visier zu nehmen.
Der Weg führt mich wieder zurück in die Altstadt (direkt an der Augustusbrücke liegt ein schöner Biergarten zur Einkehr) um dann die berühmte Semperoper zu fotografieren. An diesem Abend war gegen 21.00 Uhr der Vorplatz nahezu menschenleer, sodass man ganz entspannt seine Position für dieses Highlight Dresdens suchen und finden kann.
Jetzt noch zum Zwinger. Auch hier ist eine unbeschwerte Fotografie möglich. So spät findet man kaum noch Touristen im inneren Bereich des Zwingers. Die Wasserflächen sind perfekt ruhig für wunderbare Spiegelungen. Leider ist im September 2020 Dresden eine große Baustelle. Überall findet man Bauzäune, Absperrungen und Baukräne. Also muss man um diese störenden Ereignisse herumfotografieren, wenn man nicht jede Menge Arbeit in Photoshop haben möchte.
Auf dem Weg zum Quartier komme ich nochmals an der Augustusstraße vorbei. Die oben schon mal bei Tageslicht gezeigte Ansicht bietet auch für die Nachtfotografie einen magischen Anziehungspunkt. Das musste einfach nochmal sein.
Eine kleine, 3-stündige Tour zu Fuß durch die Altstadt hat schon einen ersten guten Vorgeschmack auf die kommenden Tage gebracht. Die Sächsische Schweiz und damit dann auch Dresden ist bestens für die Fotografie geeignet.
Hier noch einmal alle Bilder dieser Tour:
Schreibe einen Kommentar