Es geht weiter! Ein Tag reicht definitiv nicht für die Gegend der sächsischen Schweiz rund um Dresden. Eher mehr als weniger, aber das kann ja durchaus auch ein Grund sein, irgendwann mal wieder hierher zu kommen, um die noch fehlenden Fotospots zu fotografieren.
Viele sagen, dass Meißen das schönere Dresden ist. Wer das wirklich nachvollziehen will, sollte sich da bestimmt ein eigenes Bild machen. Auf jeden Fall ist Meißen einen Besuch wert. Ob man unbedingt in die Porzellan-Manufaktur muss, kann ja jeder selber entscheiden.
Auch hier findet man eine sehr schön renovierte Altstadt mit einem Burgberg inklusive Dom. Der Berg muss natürlich bestiegen werden, nicht zuletzt wegen der wunderbaren Aussicht von oben.
Die fotografisch wenig spannende Ansicht auf Meißen, das muss mit Sicherheit mal morgens oder abends bei entsprechender Beleuchtung und Wolkenbildung nachgeholt werden.
Der Schaufelradbagger 1452 am Berzdorfer See bei Görlitz ist ein Relikt aus alter Tagebauzeit. Dort kann man die Technik bewundern, die Grundlage für den nahegelegenen See ist. Die nicht unerhebliche ‚Pfütze‘ daneben lässt erahnen, welche Landmassen weggeschaufelt wurden. Leider war der Zugang zum Schaufelradbagger geschlossen, also ging lediglich etwas Telefotografie von außerhalb des Absperrzaunes.
Das nächste Ziel ist Kromlau. bekannt durch die Rakotzbrücke im nahegelegenen Rhododendronpark. Cool, hier hat die Internet-Recherche mal gehörig versagt. Die Brücke ist aktuell leider in Renovierung, der See, der nomalerweise das spätabendliche Licht so wunderbar reflektiert, ist abgelassen – also ein Reinfall! Aber auch so etwas darf durchaus mal sein, wenn man eine Fotoreise macht.
Eine Fotoreise in die sächsische Schweiz ist ohne Moritzburg keine Fotoreise. Aber links und rechts des absolut markanten Schlosses (es ist ein Schloss, keine Burg, trotz des verwirrenden Namens) findet man weitere interessante Ansichten, denen ich mich zuerst gewidmet habe.
Zuerst sei einmal das Wildgehege Moritzburg genannt. Dieser Tierpark ist inzwischen leider in die Jahre gekommen. An interessanten Tieransichten relativ arm bestückt (am Elchgehege wurde per DINA4-Blatt angekündigt, dass hier kein Elchbestand zu sehen sei), ist ein Besuch nicht die große Offenbarung für die Fotografie. Einen Wolf konnte ich dennoch durch den recht massiven Zaun (irgendwie) ohne fotografischen Anspruch ablichten.
Besser wird es, wenn man sich zum Fasanenschlösschen begibt. Dieses Gelände einer Fasanerie erstmals 1728 angelegt und irgendwann 1782 in der heutigen Form fertiggestellt war tatsächlich in damaligen Zeiten ein Ort, an dem Fasanen gezüchtet wurden. Die wurden natürlich von den Herrschaften verspeist, was denkt Ihr denn sonst?
Eine ganz interessante Ansicht ist der Leuchtturm Moritzburg, gleich in der Nähe des Fasanenschlösschens zu finden. Am oberen Bärnsdorfer Großteich gelegen, stutzt der Betrachter und fragt sich allen Ernstes, warum man denn gerade hier einen Leuchtsignal braucht. Weder große Tanker oder Kreuzfahrtschiffe, noch schwierige Sichtverhältnisse könnten hier einen Leuchtturm erfordern. Dieser diente allein zur Unterhaltung. Im 18. Jahrhundert wurde der See zur Imitation von Seeschlachten verwendet. Die kurfürstliche Gesellschaft amüsierte sich an den prachtvoll gestalteten Schauspielen rund um den Leuchtturm.
Jetzt habe ich mich aureichend genug um das Schloss herumgeschlichen. Es wird Zeit für die Fotografie im Abendlicht. Tipp: Vor Sonnenuntergang erstmal von Westen aus am Rand des Sees Richtung Schloss fotografieren. Das Abendlicht taucht das Gebäude in wunderbar weiches Licht und bei entsprechender Wolkenbildung …
Dann geht es auf die andere Seite. Sobald sich die Sonne dann final verabschiedet hat, sollte man auf die östliche Seite des Sees wechseln und das Schloss Richtung der untergehenden Sonne fotografieren. Das ist problemlos möglich und beide Sichten funktionieren an einem Abend. Damit ist eine ausreichende Kompensation für in Renovierung befindliche Brücken gegeben.
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