Städtefotografie – Fotografieren im urbanen Raum

Das eine Auge des Fotografen schaut weit geöffnet durch den Sucher, das andere, das geschlossene, blickt in die eigene Seele.

Henri Cartier-Bresson

Städtefotografie lohnt sich immer

Ob es nun der heimische Wohnort oder ein explizit bereistes Dorf, eine Stadt, Hauptstadt oder Metropole sein soll, in jedem Ort findet man genügend Fotomotive. Im Rückblick habe ich mit mit der Fotografie schon in einigen Orten „herumgetrieben“, sodass dieser Galeriepunkt doch nochmal unterteilt werden muss. Kein Wunder, ist die von mir betriebene Städtefotografie auch Grundlage für meine erste Autorentätigkeit für ein fotografisches Fachbuch gewesen. „Fotografieren in der Stadt“ erschien im Juni 2022 im Rheinwerk Verlag und wurde von insgesamt 7 Fotografen aus Deutschland verfasst. Für alle, die solche Stadtansichten als einzigartige Wandbilder erwerben wollen ist die Auswahl in meinem Shop gedacht (hier findest du einige Tipps und Tricks zur Städtefotografie).

Viele Touristen besuchen eine Stadt wegen kultureller Events, Mussen, dem Nachtleben oder lassen sich im Pulk geführt von einem Fremdenführer die Stadtgeschichte erzählen. Wer fotografiert, besucht eine Stadt wegen besonderer fotografischer Herausforderungen, wovon man jede Menge in einer Stadt findet. Das kann die besondere Architektur, die Menschen, einzigartige Bauwerke, aber auch ein herausragendes Ereignis sein, weshalb man sich zum Fotografieren in eine Stadt begibt. Eines sollte dir aber klar sein: so wie sich Touristen auf die Sehenswürdigkeiten einer Stadt vorbereiten, ist es unabdingbar eine Städtefotografie sorgfältig vorzubereiten, wenn man gute Fotos mit nach Hause bringen will.

Grundlagen der Städtefotografie

Zunächst einmal möchte ich den Begriff „Städtefotografie“ klären. Darunter kann man vieles verstehen, der Begriff an sich ist auch nicht eindeutig definiert. So finden sich auch ähnliche Bezeichnungen wie Stadtfotografie oder Streetfotografie, die sich ebenfalls auf das Fotografieren in der Stadt beziehen. Eines haben aber alle Bezeichnungen gemeinsam: es handelt sich um Fotografie im urbanen öffentlichen Raum. Sei es, um z.B. historische Ereignisse mit eindeutigem Bezug zur Stadt an sich zu dokumentieren oder sei es, um das Leben auf der Straße zu zeigen oder wenn einem einfach nur die Schönheit der Architektur als Selbstzweck zur Fotografie in der Stadt verleitet.

Es können Fotografien entstehen, bei den Menschen im Mittelpunkt stehen (Streetfotografie) oder z.B. wichtige dokumentarische Aspekte einer einzelnen Stadt (Stadtfotografie im Sinne von „Stadtschreiber“). Aber auch die Darstellung von Motiven einer Stadt um des Motivs Willen ist möglich, wo es nicht unbedingt auf den Ort ankommt, sondern das Bild zum Selbstzweck einer künstlerischen Auseinandersetzung werden kann.

Roland Seichter Fotografie - Städtefotografie - München - Zwei junge Frauen sitzen auf den Eisenträgern des Hackerbrücke und schauen in den Abendhimmel
Ob es sich nun um Streetfotografie …
Städtefotografie - Fest
… Dokumentation eines Ereignisses …
Roland Seichter Fotografie - Städtefotografie - Frankfurt - Skyline von Frankfurt, im Vordergrund der Main
…. oder dem Abbild einer Stadt handelt, alles ist Städtefotografie.

Rechtliche Aspekte

Ein unangenehmes Thema (die Legalität), das leider in der Städtefotografie angesprochen werden muss, weil hinterher niemand mit der Ausrede „ich habe das nicht gewusst“ aus der Klemme kommt. Du solltest dir im Klaren sein, dass du mit deiner Städtefotografie nicht im rechtsfreien Raum agierst. Dabei ist eine Fotografie für private Belange meist problemlos. Wenn du jedoch deine Fotografien für Veröffentlichungen oder kommerzielle Zwecke verwenden möchtest, solltest du immer wissen, auf welchen rechtlichen Grundlagen du dich bewegst:

  • In Bezug auf die Menschenfotografie – wer Menschen fotografiert, sollte berücksichtigen, dass man prinzipiell vor der Fotografie die Einverständnis der zu fotografierenden Person (am besten schriftlich) einholen muss. Eigentlich der Tod jeglicher Streetfotografie! Ausnahmen werden bei nachweislich  künstlerischen, literarischen oder wissenschaftlichen Zwecken gemacht. Ebenso, wenn man journalistisch (natürlich mit Presseausweis) unterwegs ist. Wie man diese Ausnahmen begründet, bzw. glaubhaft und nachvollziehbar versichert, ist mir ein Rätsel. Ich löse das Problem meist so, dass ich meine Streetfotografie so umsetze, dass Menschen nicht erkennbar sind. Näheres regelt die DSGVO.
  • In Bezug auf die Architekturfotografie außen – das Fotografieren von Gebäuden bzw. generell Motiven im öffentlichen Raum regelt die Panoramafreiheit. Hier kann es durchaus sein, dass es urheberrechtliche Bedingungen zu beachten gilt. Zu allem Unglück kommt leider hinzu, dass die Panoramafreiheit selbst in der EU nicht einheitlich geregelt ist. Während z.B. Deutschland, Österreich (auch die Schweiz) recht unproblematisch sind, ist Frankreich oder Italien und neuerdings auch Polen sehr restriktiv in den Bestimmungen der Panoramafreiheit. Aslo vorher genau erkundigen z.B. bei Wikipadia oder eine Rechtsberatung einholen.
  • In Bezug auf die Architekturfotografie innen – Viele Gebäude sind nicht nur von außen fotografisch interessant, auch innen lohnt es sich manchmal, dort auf Fototour zu gehen. Für die meisten Gebäude gilt, dass man sich – wenn möglich (Internet, etc.) – im Vorfeld oder spätestens beim Betreten des Gebäudes über die Regeln der Fotografie schlau macht. Der Eigentümer, der das Hausrecht ausübt, sieht es gern, dass man nachfragt und meistens gibt es dann auch kein Problem. Ausgestattet mit den spezifischen Regeln, die natürlich auch befolgt werden müssen, fotografiert es sich entschieden leichter. Richtet euch darauf ein, dass es manchmal heißt: kein Stativ und/oder keinen Blitz verwenden. Sollten die Aufnahmen auch kommerziell genutzt werden, fragt auch dieses gleich nach. Eine gültige Fotografiererlaubnis in den Händen zu halten, ist insbesondere in Ländern, wo Security oder Polizei bekanntermaßen nicht so ganz zimperlich mit einem umgehen, Gold wert.

Der Eiffelturm in Paris

Klassiker dieses Dramas um die Panoramafreiheit ist der Eiffelturm in Paris. Der Erbauer des Turms, Gustave Eiffel besitzt prinzipiell das Urheberrecht auf diesen Turm. Allerdings erlosch dieses Recht 70 Jahre nach dessen Tod im Jahr 1923. Somit ist der Turm seit 1993 lizenzfrei fotografierbar. Jetzt kommt allerdings der schlechte Scherz: Da die nächtliche Illumination des Eiffelturms 1985 erschaffen von Pierre Bideau ebenfalls urheberrechtlich geschützt ist, ist die Fotografie des von der Lichtinstallation beleuchteten Turmes streng genommen ohne Genehmigung verboten. Also tagsüber erlaubt, nachts verboten; es sei denn die Illumination hat einen Stromausfall oder ist abgeschaltet. Es gibt weiterhin Spitzfindigkeiten das Verbot zu umgehen, wie z.B. eine Motivwahl, die den Turm als sekundäres Motiv erkennen lässt (Selfie mit dir im Vordergrund). Du siehst, ganz befreit drauflos fotografieren ist in der Stadt nicht immer möglich.

Städtefotografie - Eiffelturm
So darf es sein! Am Tag, die Lichtinstallation ist abgeschaltet, das Urheberrecht des Erbauers ist seit 1993 erloschen. Also sucht man sich vielleicht auch mal eine interessante Perspektive, die nicht alltäglich ist.

Grundlegend ist der rechtliche Aspekt einer Städtefotografie also nicht von der Hand zu weisen. Insbesondere, wenn die Bilder für Veröffentlichungen oder kommerzielle Zwecke verwendet werden, ist größte Vorsicht angesagt. Meine Lektionen beim Verfassen des Rheinwerk Buches „Fotografieren in der Stadt“ habe ich gelernt: für jedes Bild, das veröffentlicht wurde, musste eine Genehmigung eingeholt werden. Ein gewisser Teil an Bildern konnte leider nicht im Buch veröffentlicht werden, weil entweder der Objekteigentümer das untersagt hat, oder finanzielle Forderungen für die Veröffentlichung gestellt wurden, die ich dann dankend abgelehnt habe.

Hinweis in eigener Sache

Meine Ausführungen zu den rechtlichen Aspekten in der Städtefotografie geben meine laienhaften und auf gar keinen Fall vollständigen Interpretationen der Sachlage wider. Diese Worte sind in keinster Weise als Rechtsberatung in Bezug auf DSGVO und Panaromafreiheit anzusehen. Ich möchte hier lediglich für dieses Thema sensibilisieren. Das ersetzt niemals die Notwendigkeit, sich selbst ausreichend zu informieren und gegebenenfalls auch juristische Unterstützung von wirklichen Fachleuten einzuholen!

Welche Kameratechnik braucht man

Prinzipiell kannst du mit jeder Kamera (DSLR/DSLM) arbeiten die du gerade zur Hand hast. Ich spreche von Kamera wohlgemerkt – natürlich kann man auch mit einem Handy fotografieren, aber du wirst relativ schnell merken, dass die Freude schwindet. Sei es, weil das Handling einer Kamera um Klassen ergonomischer ist oder sei es, weil dann die Bildqualität bei Vergrößerung doch manchmal zu wünschen übrig lässt. Dennoch mag es in der Stadt einen gewissen Sinn machen, mit dem Handy zu fotografieren. Gerade in der Streetfotografie erregt man mit dem Handy so gut wie keine Aufmerksamkeit, weil ja jeder mit einem Handy durch die Gassen läuft. Diese Situation, in der man sich einfach hinter dem Handy versteckt und Streetfotografie betreibt, mag von Vorteil sein.

Selbst eine ernsthaft betriebene Städtefotografie verlangt von der Kamera nicht großartig hochtrabende Eigenschaften ab. Grundlegend würde ich an Anforderungen einen ausreichend auflösenden Sensor mit mindestens 20 MP, eine gute Bildqualität auch bei hohen ISO-Werten und eine gewisse Resistenz gegen widrige Wetterbedingungen sehen. Architekturmotive sind recht gutmütig und bewegen sich nicht. Lediglich bei manchen Schnappschüssen auf der Straße kann es doch mal sein, dass man einen schnellen Autofokus und eventuell etwas höhere Serienbildgeschwindigkeit benötigt. Dies würde ich aber nicht als primäres Kriterium bei der Anschaffung einer Kamera für die Städtefotografie ansehen.

Ein wesentliches Kriterium ist aber das Gewicht und die Größe einer Kamera. Wer in der Stadt fotografieren geht, legt viele Kilometer zu Fuß zurück; da ist jedes Gramm Gewicht an Kamera, Objektiv und Zubehör ein wichtiger Aspekt. In Bezug auf die Größe einer Kamera in Verbindung mit der Streetfotografie empfiehlt sich ein kleineres System, weil man sich da (unabhängig von DSGVO-Bedingungen) nicht sofort als Profi enttarnt.

 Ausmaße unterschiedlicher Kameratypen
2 Kamerasysteme mit einem identischen Brennweitenbereich von 24-200 mm. Während das Vollformatsystem von Nikon das mit 2 Objektiven und einem Gesamtgewicht von über 3 kg bewerkstelligt (links), bringt die Kompaktkamera Sony RX100 VII gerade mal 300 g auf die Waage und ist um einiges kleiner (rechts). Natürlich muss man bei der Sony Abstriche bei der Bildqualität im Vergleich zum Nikon-System machen. Städtefotografie funktioniert mit beiden Systemen.

Diese Liste soll dir einen kleinen Anhaltspunkt geben, worauf du beim Kauf einer Kamera achten solltest. Die aufgeführten Kriterien sind natürlich kein Muss, aber wenn diese Kriterien beachtet wurden und dein Kamerasystem in diesen Eigenschaften positiv punktet, wirst du weniger technische Probleme bei der Städtefotografie haben, bzw. kannst du die Technik so einstellen, dass eine Städtefotografie gut umgesetzt werden kann. Ich gehe natürlich selbstverständlich davon aus, dass die Kamera RAW-Bilder erzeugen kann. Weiterhin sollte Ergonomie und Bedienung dieses Kamerasystems für dich gut funktionieren und eine intuitive Bedienung zulassen.

Welche Objektive braucht man

Noch wichtiger als die Kamera sind die verwendeten Objektive. Hier sollte man nicht sparen. Sofern man dem gewählten Kamerasystem treu bleibt, kann ein gutes Objektiv viele Jahre im Rucksack bleiben und gute Dienste verrichten. Für die Stadtfotografie plädiere ich generell für so wenig Objektive wie möglich. Einerseits bedeutet jedes zusätzliche Objektiv auch ein zusätzliches Gewicht. Andererseits wird ganz einfach die Anzahl der Objektivwechsel geringer, je weniger Objektive man dabei hat. Ich bin der Meinung, dass es in der Städtefotografie nicht unbedingt auf das letzte Quentchen Offenblende ankommt. Daher rate ich zu einem „Immer Drauf-Objektiv“ mit möglichst großem Zoombereich von guter Weitwinkel- bis ordentlicher Telebrennweite.

Das Nikon NIKKOR Z 28-400 mm f4-8 aus meinem Equipment wäre z.B. so ein Objektiv, das ich für die Städtefotografie gerne dabei habe. Damit habe ich ein Objektiv für fast alle Lebenslagen und es hat ein relativ geringes Gewicht. Unschätzbarer Vorteil: Kamera und Objektiv passen zusammen in ein kleine Colt-Umhängetasche, die man mit Riemen über eine Schulter tragen kann. Lediglich eine ganz kurze Brennweite (im Bereich von 12 bis 24 mm) als Zoom, oder als leichte Festbrennweite wäre dann noch für die eine oder andere Weitwinkelaufnahme erforderlich.

Je nachdem, welche weitere Planung deine Städtefotografie beinhaltet, wirst du noch andere Objektive mitnehmen müssen. Bietet sich z.B. an, einen eventuell in der Stadt vorhandenen Tierpark oder einen botanischen Garten zu besuchen, dann sind Supertele- und Makroobjektive ebenfalls einzupacken.

Welches Zubehör braucht man

Zubehör kann man in der Fotografie nie genug haben, allerdings muss hier der Kompromiss zwischen dem gewichts- (und kosten-) technischen Aufwand und dem Nutzen getroffen werden. Sinnvolles Zubehör wäre:

  • Ein flexibel einsetzbares Stativ -gerne Karbon zur Gewichtsreduzierung, Der Markt bietet genügend kleine und leichte Reisestative, die auch ausreichend stabil sind. Meistens ist das natürlich eine Preisfrage
  • (Foto-)Rucksack – du wirst dein Equipment auf langen Strecken durch die Stadt tragen müssen. Ein guter Rucksack mit gutem Tragekomfort wirkt schneller Ermüdung und Verspannungen entgegen
  • ND-Filter – der ND-Filter erreicht die Verlängerung der Belichtungszeit insbesondere am Tag und erzeugt entsprechende Verwischungseffekte bei sich bewegendem Wasser und Wolken
  • Fernauslöser – für Langzeitbelichtungen in der Nacht (mit ND-Filter dann auch am Tag) ist es wichtig die Kamera verwacklungsfrei auszulösen. Das kann man einerseits mit dem eingebauten Selbstauslöser. Soll die Belichtungszeit aber länger als kameraseitig einstellbar werden, braucht man einen Fernauslöser. Prüfe, ob du das eventuell durch Verbindung deiner Kamera mit deinem Smartphone und entsprechender App bewerkstelligen kannst

Tipp: ich packe für meine Städtetouren immer einen großen Rucksack in dem ein erweitertes Equipment zu finden ist. Dieser verbleibt in der Unterkunft. Für die jeweilige Tagestour nehme ich dann in einem kleinen Rucksack nur jenes Eqipment mit, das ich für diese Tagestour entsprechend meiner Tagesplanung benötige.

Wollen wir gemeinsam in der Stadt fotografieren?

Vorbereitung einer Stadtfotografie

Wer sich intensiv mit der Fotografie in einer Stadt beschäftigt, sollte die Fototour im Vorfeld sorgfältig vorbeitet haben. Es macht wenig Sinn, sich ohne klaren Tagesplan in die Stadt zu begeben. Meine Empfehlung: einige Wochen vor der geplanten Reise eine Recherche zu fotogenen Orten, günstigen Zeitpunkten und den einzelnen Wegstecken zwischen den Fotospots durchzuführen:

  • Google-Suche – mit geeigneten Stichworten zur betreffenden Stadt
  • Sichtung von Literatur zur Stadt – Reiseführer (z.B. Marco Polo), Merian (im Jahreszeiten Verlag), etc. Manche Reiseführer haben auch schon ein Online-Angebot – aber obacht: manchmal ist man recht schnell dort an einer Bezahlschwelle angekommen. Das sollte man sich überlegen, ob man Geld ausgeben will
  • Suche nach Städtefotografen – mit geeigneten Hashtags findet man in den Sozialen Medien Fotografen, die Bilder ihrer Stadt posten. So kann man sich z.B. bei meinem Autoren-Kollegen Marcello Zerletti einige Anregungen zu Berlin holen
  • Analyse von Fotospot-Seiten – für so gut wie jede Stadt findet man Auflistungen der Top Fotospots im Internet oder man sucht auf speziellen Fotoseiten wie dem Locationscout
  • Frage Freunde, Bekannte, Verwandte – du findest bestimmt jemand in deinem Umfeld, der schon mal in dieser Stadt war. Frage nach deren Highlights

Mit meiner intensive Recherche nach oben angegebenen Schema finde ich eine Vielzahl von Orten, die aus meiner Sicht fotografierenswert sind. Alle diese gefundenen Orte übertrage ich als Markierung in eine Google MyMaps-Karte und speichere zusätzlich – sofern verfügbar – ein gefundenes Beispielbild zur Markierung dazu ab.

So habe ich meine persönlichen fotografischen Highlights mit Beispielbildern und dem genauen Ort – bequem auf dem Handy abrufbar – immer dabei. Diese eigene Google Map ist dann mein ständiger Begleiter, wenn ich meine täglich Strecke plane. Die einzelnen Markierungen kann man unterschiedlich farblich kennzeichnen, sodass ich zwischen schon besuchten und noch nicht besuchten Plätzen unterscheiden kann.

Vorbeitung mit Speicherung der Fotospots in Google MyMaps

Eine wichtige Bedingung deiner Städtefotografie ist der Rahmen, in dem du dich bewegst. Solltest du mit Familie oder Bekannten in eine Stadt fahren, dann dürfte aller Voraussicht nach eine ernsthafte Städtefotografie ohne größere Konflikte nicht möglich sein. Zu schwer lassen sich fotografische und touristische Wünsche unter einen Hut bringen. Mein gut gemeinter Rat in dieser Frage ist, die Städtefotografie bei einer gemeinschafltichen Reise mit Verwandten und Bekannten bleiben zu lassen. Eine ernsthafte Städtefotografie gelingt meist nur allein oder zusammen mit gleichgesinnten Fotografenfreunden.

Berücksichtige äußere Faktoren der Städtefotografie

Mit der Liste der Fotospots schön gespeichert in einer Karte ist es allerdings nicht getan. Wenn du in einer Stadt fotografierst sind noch einige äußere Faktoren in deiner Planung zu berücksichtigen:

  • Jahreszeit – es muss genau überlegt werden, zu welcher Jahreszeit eine Stadt besucht wird. Venedig z.B. ist im Sommer ob der Touristenmenge kaum fotografierbar. Es empfiehlt sich in diesem Fall, einen Zeitraum im Winter zu wählen
  • Tageszeit – ein Fotospot kann stark abhängig von der Tageszeit sein. Richte deine Fototour danach aus. Skylines, Boulevards und Architekturen während der Blauen Stunde oder Goldenen Stunde können einiges fotogener ausfallen als zur Mittagszeit. Berücksichtige vorhandenes Licht bei der Planung. Verlege deine fotografischen Aktivitäten nach innen, z.B. ins Museum oder suche architektonisch interessante Treppenhäuser, wenn das Licht draußen weniger interessant ist. In die Planung kannst du z.B. Foto-Apps wie PhotoPills einbeziehen. Hier stellst du z.B. relativ einfach fest, in welcher Richtung und zu welcher Uhrzeit an deinem Fotospot die Sonne auf- bzw. untergeht
  • Wetter – das Wetter ist zwar nicht beeinflussbar, aber hat natürlich einen großen Anteil an einer erfolgreichen Städtefotografie. Wenn eine Woche Regenwetter angesagt ist und man vorhat, die spektakuläre Skyline im Abendlicht der untergehenden Sonne fotografieren zu wollen, dann wird die Enttäuschung groß sein. Also immer den Wetterbericht beobachten und wenn möglich alternative Termine für den Besuch der Stadt in petto haben
  • Verkehr – um von einem Ort zum nächsten zu gelangen und eventuell noch mehr Fotomotive zu finden, wirst du einerseits viel laufen müssen. Andererseits fährst du sicherlich auch den einen oder anderen Weg. In der Stadt empfiehlt es sich, statt PKW den ÖPNV zu nutzen. Du brauchst dich nicht über Staus ärgern und die Suche nach dem freien Parkplatz, der ohnehin meist nach langer Suche dann weit weg von der Fotolocation gefunden wird. Außerdem kostet die Tageskarte im ÖPNV meist weniger als ein Knöllchen für falsch Parken. Deshalb mache dich auch schon im Vorfeld mit dem ÖPNV vertraut. Touristentickets für einen oder mehrere Tage lassen sich auch schon gut im Vorfeld online kaufen

Einige Ergebnisse

Hier eine kleine Auswahl meiner Ergebnisse aus verschiedenen Städten:

München

München war fast 35 Jahre lang der Mittelpunkt meiner beruflichen Tätigkeit. Da ist es vollkommen klar, dass man sich nach Feierabend oder in den frühen Morgenstunden fotografisch mit dieser Stadt beschäftigt.

Berlin

„Ich hab‘ noch einen Koffer in Berlin“. Auf die Fotografie bezogen bedeutet das nichts anderes, als dass es noch genügend nicht fotografierte Themen in dieser unnachahmlichen Stadt gibt.

Paris

Paris ist für mich die schönste Stadt der Welt. Ich kann es kaum erwarten, wieder einmal in einem Bistro zu sitzen und das Flair dieser Stadt aufzusaugen und immer wieder fotografieren zu gehen.

Frankfurt

Frankfurt polarisiert. Man kann über die Wirtschaftsmetropole denken, was man will. Fotografisch kommt man hier auf seine Kosten! Allerdings braucht man hinterher erstmal eine gute Massage im Nackenbereich, weil man wohl doch zu lange nach oben geschaut hat.

Beelitz-Heilstätten

Die ehemalige Lungenheilanstalt Beelitz ist vielleicht nicht ganz eine Stadt. Vor einigen Jahrzehnten aber schon. Allein die Größe des Geländes spricht dafür. Heute ist es ein Lost Place.

Dijon

Hätte unser französischer Freund Didier uns nicht zu sich nach Hause eingeladen, hätten wir nie diese wunderschöne Stadt kennengelernt. Didier lies es sich natürlich nicht nehmen, uns „sein“ Dijon zu präsentieren. Gelungener Anlass für eine Fototour.

Venedig

Für viele ein Sehnsuchtsort. Venedig, die ganz besondere Stadt in der Lagune. Keine andere Stadt ist wie diese. Also gehört Venedig auch die Liste eines jeden Städtefotografen.