Städtefotografie Wien – Die Vorbereitung

Wien mit der Kamera entdecken

Die österreichische Hauptstadt ist ein Traumziel für Städtefotografen: imperiale Architektur, charmante Gassen, moderne Kontraste und ein besonderes Licht. Damit deine Städtefotografie nach Wien ein voller Erfolg wird – mit beeindruckenden Bildern und entspannten Tagen – brauchst du eine gute Vorbereitung. In diesem Blog erfährst du Schritt für Schritt, wie du deine Wien-Fototour professionell planst: von der Routenplanung über die Ausrüstung bis zu den besten Fotospots.

Meine Fototour wird mich Ende Mai Anfang Juni 2025 für 6 Tage nach Wien führen. Damit alles problemlos funktioniert steht aber zuerst eine intensive Planung im Vorfeld meiner Reise auf dem Terminkalender. Welche Fotospots möchte ich sehen? Welche Ausrüstung nehme ich mit? Wie funktioniert der ÖPNV in Wien? Welches Hotel werde ich beziehen? Alles Dinge, die in Ruhe ein paar Wochen vor dem geplanten Reisetermin zu machen sind, damit ich mich dann in der Stadt nur noch auf meine Fotografie konzentrieren kann.

Hinweis: Nachdem ich mich aktuell in der Planungsphase zur Fototour nach Wien befinde, kann ich selbstverständlich noch keine Bilder aus Wien zeigen. Untypisch für eine Fotografenseite: dieser Blog zeigt keine Bilder! Bilder in späteren Blogs zum Thema nach oder vielleicht auch schon während der Fototour.

Terminplanung

Zuerst beantworte die Frage nach der Jahreszeit deines Besuches. Eine Fototour nach Wien ist sicherlich immer möglich, ganz grob ist mit folgenden jahreszeitlichen Randbedingungen zu rechnen:

  • Frühling (April–Mai) – blühende Parks, milde Temperaturen, sanftes Licht
  • Sommer (Juni–August) – längere Tage, viele Events, dafür oft Touristenmassen
  • Herbst (September–Oktober) – goldene Farben im Prater, ruhigeres Stadtbild
  • Winter (Dezember) – Weihnachtsmärkte, verschneite Architektur, stimmungsvolle Lichter

Ich gehe mal davon aus, dass Zeiträume im Frühling oder Herbst für die Städtefotografie ideal sind. Somit fällt meine Planung ganz konkret auf 28.5. bis 3.6.2025. Ich rechne mit angenehmen Temperaturen bei meist trockenem Wetter, frischer Vegetation aber auch weniger Touristenströme als im Sommer.

Fotospots für eine Städtefotografie Wien

Zentrale Grundlage einer Städtefotografie ist die saubere Planung der Fotospots. Einerseits möchte ich mir schon vorher im Klaren sein, welche Motive fotografiert werden sollen, andererseits macht es für mich Sinn, die Menge der Fotospots schon mal grob auf einzelne Tage und Tageszeiten verteilt zu sehen. Das soll natürlich nicht heißen, dass ich dann vor Ort diese Liste dogmatisch abarbeite. Nein, Abweichungen und zusätzliche Motive, die sich spontan ergeben sind jederzeit möglich; aber eine grobe Richtschnur zu haben hilft ungemein. Schau auch hierzu auch meine Seite zur Städtefotografie an.

Die Fotospots recherchiere ich meistenteils im Internet. Hierzu helfen Google-Suchen mit Stichworten wie „Fotospots Wien“, „Fotomotive Wien“ oder ähnliches. Du kannst natürlich auch jegliche Reiseliteratur sichten. Du kannst mit geeigneten Hashtags auf Instagram oder Facebook Fotografen und deren fotografischen Ergebnisse finden. Zusätzlich nutze ich für eine umfassende Fotospot-Recherche die Internet-Seite Locationscout. Dort finde ich neben den genauen Koordinaten des Spots mindestens ein Beispielfoto und manchmal auch zusätzliche Erläuterungen wie günstigste Fotografierzeit, Fotografierrichtung, Zugangsbeschränkungen und mehr zum Spot.

Alle gefunden Spots übertrage ich nun in eine Google MyMaps-Karte und speichere zusätzlich – sofern verfügbar – ein gefundenes Beispielbild zur jeweiligen Markierung dazu ab.

So habe ich meine persönlichen fotografischen Highlights mit Beispielbildern und dem genauen Ort – bequem auf dem Handy abrufbar – immer dabei. Mit unterschiedlichen Farben in den Markierungen kann ich mir z.B. Hinweise zur Fotografierzeit geben. Wenn ich einen Fotospot besucht habe, lösche ich die Markierung einfach oder färbe sie unauffälliger ein.

Städtefotografie, Vorbereitung für Wien

Meine Recherche für Wien hat somit eine Sammlung von exakt 43 Fotospots ergeben. Ein paar wenige, die mir persönlich wichtig erscheinen will ich hier auflisten:

  • Architektonische Highlights – Justizpalast, Palais Ferstel, Rathaus, Hundertwasserhaus
  • Kirchen – Stephansdom, Karlskirche
  • Parks und Gärten – Setagayapark, Schönbrunn, Prater, Florisdorfer Wasserpark
  • Innenarchitektur – Österreichische Postsparkasse, Nationalbibliothek, Wirtschaftsuniversität
  • Mystisch – Zentralfriedhof (Falco), Sankt Marxer Friedhof (Mozart)
  • Tiere – Schmetterlingshaus, Tierpark Schönbrunn
  • Aussichtspunkte – Kahlenberg, Photopoint am Donauufer

Equipment

Auf Basis der recherchierten Fotospots ist somit dann auch die Frage der erforderlichen Ausrüstung für diese Städtefotografie in Wien festgelegt. Mein Ansatz hierbei ist, die Ausrüstung in einem ausreichend großen Fotorucksack mit ins Hotel zu transportieren und dann nur das, was ich für den jeweiligen Tag benötige, in einem kleineren Rucksack mitzunehmen. Folgende Ausrüstungsumfänge aus meinem Equipment werde ich somit nach Wien mitnehmen:

  • Kameragehäuse Nikon Z8 – inklusive Ersatzakku, Speicherkarten, Kartenleser
  • Nikon NIKKOR Z 28-400 mm f4-8 – das Objektiv, mit dem ich fast alles fotografieren kann. Der große Zoombereich verhindert häufigen Objektivwechsel
  • Sigma 12-24 mm f4,5-5,6 II DG HSM inkl. Adapter FTZII – ist auch immer mit auf den Tagestouren dabei, falls extremes Weitwinkel benötigt wird
  • Nikon NIKKOR Z 180-600mm f5.6-6.3 VR – speziell für den Tierpark nehme ich dieses Supertele mit
  • Nikon NIKKOR Z MC 105 mm f2,8 VR S – das Makroobjektiv für den Fall, dass ich in einen botanischen Garten gehe
  • Kameragehäuse Nikon Z9 – Backup-Gehäuse falls es ein Problem mit der Z8 geben sollte
  • LEE Filtersystem SW150 – ND-Filter für Belichtungszeitverlängerung
  • Karbon Reisestativ – leicht und stabil; Einsatz hauptsächlich abends und in der Nacht
  • Notebook – tragbare Workstation für Lightroom- und Photoshop-Bearbeitungen im Hotel

Die Liste der Ausrüstungsgegenstände macht deutlich, dass die jeweilige Tagesplanung schon durchdacht sein muss, will man nicht immer alles mitnehmen (und schleppen). Wenn ich z.B. in den Tierpark gehen sollte, bleiben alle anderen Objektive außer vielleicht das Makro im Hotel. Anders verhält es sich für eine Tagesplanung mit Architektur- und Streetfotografie. Da kommen das Weitwinkelobjektiv und das „Immer-Drauf-Zoom“ in die Tasche. Manchmal macht es Sinn, zwischen Tagestour und der Tour am Abend/Nacht zu unterscheiden und vielleicht am späten Nachmittag ins Hotel zu gehen, um das Stativ für die späte Runde einzupacken.

Organisation des Aufenthalts

Die Rahmenbedingungen für eine gelungene Städtefotografie erfordern die Organisation der An- und Abfahrt, des Aufenthalts und Klärung der Frage, wie ich mich in der Stadt bewege. Aus meiner Sicht gelten folgende Rahmenbedingungen:

  • An- und Abreise erfolgt mit der Bahn – meine Empfehlung für eine gelungene Städtefotografie: Erlaufe dir die Stadt! Nur zu Fuß findest du ungeahnte Motive und kannst dir für deinen Fotospot die beste Perspektive erarbeiten. Ein Auto ist dabei eher hinderlich und kostet nur unnötige Abstellgebühren. Deshalb erfolgt die An- und Abreise per Bahn. Gerade Wien ist mit dem Zug auch recht günstig zu erreichen. So ist z.B. ein Bahnticket von München nach Wien ab 30 € zu haben (einfache Fahrt).
  • Suche dir eine günstige Unterkunft – es muss nicht immer das Hotel Sacher sein! Ich suche mir für meine Städtetouren über Booking.com eine günstige Bleibe, die gerne auch ein wenig außerhalb des Zentrums sein darf. Einzige Bedingung ist eine gute ÖPNV-Anbindung. Das reduziert die Kosten. Frühstück muss auch nicht dabei sein, weil man doch eher schon ganz früh zur ersten Fotorunde unterwegs ist. Das Frühstück kann dann gerne danach in einem der Kaffeehäuser Wiens eingenommen werden.
  • Nutze den ÖPNV – jede größere Stadt hat ein meist gut ausgebautes Verkehrsnetz, deren Haltestellen überall gut erreichbar sind. Spezielle Touristentickets machen das zu einer günstigen Sache. Der ÖPNV der Wiener Linien bietet z.B. ein 7-Tage-Ticket für unbegrenzte Fahrten zu einem unschlagbaren Preis an. Wenn man die Einrichtungen des ÖPNV ebenfalls als Fotomotiv ansieht, ist das eine echte win-win-Situation. Es empfiehlt sich, das Ticket schon im Vorfeld zu bestellen und zu bezahlen. Damit entfällt der Kampf mit dem Automaten vor Ort.

Tagesplanung

Anhand der Fotospot-Liste stelle ich mir nun meinen Tagesplan in einzelnen Schritte zusammen. Dabei stelle ich folgende Überlegungen an:

  • Der erste Tag wird nicht zu voll gepackt – den ersten Fotografiertag nicht mit geplanten Motiven überfrachten. Du wirst erstmal etwas Zeit zur Eingewöhnung brauchen. Eigenheiten des ÖPNV wollen gelernt werden, außerdem kann der erste Tag auch ein wenig für das Location-Scouting verwendet werden. Einfach mal schauen, wo ein Fotomotiv ist und in Gedanken für den Zeitpunkt des Shootings mitnehmen.
  • Was wird morgens bzw. abends fotografiert – an welchen Stellen möchtest du morgens, bzw. abends unter Einbeziehung des Wetters, aber auch der Sonne fotografieren? Gute Hinweise zum Sonnenstand liefert hier die Handy-App PhotoPills. Hiermit kannst du sehr gut beurteilen, aus welcher Richtung zu einem gewissen Zeitpunkt die Sonne scheint und eventuell als tollen Effekt in die Fotografie mit einbezogen werden kann. Meistens macht das natürlich für den Sonnenauf- und Sonnenuntergang Sinn, Wie das Wetter und somit die Sichtbarkeit der Sonne sowie eventuelle Wolkenbildung zu beurteilen ist, liefern dann entsprechende Wetter-Apps.
  • Aktivitäten tagsüber – während des Tages empfiehlt es sich, eher Motive indoor einzuplanen. Also Museen, Bibliotheken, generell Innenarchitektur. Denke bitte auch daran, vorher schon mal Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Fotografiererlaubnis zu checken. Auch im Tierpark kann du den Einfluss des harten Sonnenlichtes umgehen. Außerdem solltest du tagsüber auch immer etwas Ruhezeiten einplanen oder denke daran, mal etwas zu essen. So bekommst du den kreativen Kopf frei und kannst dich auf die nächste Fotorunde am Abend bestens vorbereiten. Tagsüber wäre auch eine Rückkehr ins Hotel denkbar, um erste Ergebnisse zu sichten und eventuell auch schon zu bearbeiten.
  • Fotografieren in der Nacht – die Nacht ist dann für Langzeitbelichtungen mit tollen Lichteffekten der Stadt vorbehalten. Hier berücksichtige ich, dass der ÖPNV mich auch wirklich hin und wieder zurückbringt, was in Wien eher kein Problem bereiten sollte. Klar, dass für diese Tour auf jeden Fall Stativ und Fernauslöser eingepackt werden müssen.

Wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, eine solche Tour kann definitiv nicht als Familienevent funktionieren. Denke daran, dass die intensive Städtefotografie ein Event für dich allein als Fotograf oder mit Gleichgesinnten vorzusehen ist. Zusätzliche Aktivitäten, wie Freibadbesuch oder ein Kinoabend passen da einfach nicht rein.

Mit der Vorbereitung steigt die Vorfreude. Wenn alles gemacht ist, kann man beruhigt den Tag der Anreise abwarten.

Hast du Interesse? Vom 28.5. bis zum 3.6.2025 bin ich in Wien. Melde Dich über mein Kontaktformular bei mir.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert